Marita Schöpping
Burnout-Therapeutin
EMDR
Der Name EMDR steht für Eye Movement Dezensitization and Reprocessing. Diese Methode wird vor
allem dann angewandt, wenn eine frühere negative Erfahrung immer noch unbewusst an die damit in
Zusammenhang alten Emotionen gekoppelt ist. Diese Methode wurde von Francine Shapiro entdeckt, die
damit in der Lage war, sich von Krebs zu heilen. In meiner Arbeit gehe ich nach den von ihr entwickelten
acht Phasen einer EMDR Therapie vor. Die Ausbildung dazu machte ich bei Delia Müller, einer
Lehrpsychotherapeutin aus Berlin.
Beispiel: Ein Kind wurde aus familiären Gründen vorübergehend in einer anderen Familie untergebracht.
Die Erinnerung an dieses Ereignis löst bei dem heutigen Erwachsenen immer noch unangenehme
Gefühle aus. Lebt dieser Mensch später in einer Partnerschaft, so ist es durchaus möglich, dass diese
uralten Ängste in Bezug auf Verlassen-Werden oder Einsamkeit wieder auftauchen, ohne dass sich
derjenige der eigentlichen Ursachen bewusst ist. Statt dessen beginnen vielleicht andere zunächst
scheinbar hilfreiche Verhaltensformen wie Kontrollsucht, Helfersyndrom, Workoholism,
überdurchschnittliche Anpassungsmechanismen, das Ausweichen in Krankheit, Aggression und Gewalt
usw.
Erinnert der Klient noch das frühere Ereignis, so kann eine Auflösung der traumatischen Ladung dieses
Geschehens über EMDR erfolgen. Schnelle Augenbewegungen stellen einen bifokalen Stimulus dar, der
in das Informationsverarbeitungsprogramm des Gehirns, des „Bauchgehirns“ oder auch in ein kleines
„Herzgehirn“ eingreift. (Sowohl im Bauchraum als auch im Bereich des Herzens existieren kleine
neuronale Netzwerke, die in der Lage sind, Erlebtes zu speichern.)
Dadurch, dass diese Informationsverarbeitungsprogramme aktiviert werden, werden neue
Verarbeitungsprozesse begünstigt. Das ehemals traumatisch erlebte Ereignis kann nach mehreren
Phasen oder Sitzungen mit EMDR in einem anderen neutraleren emotionalen Zustand erinnert werden.
Damit einher gehen auch Veränderungen der Körperreaktionen und des damit in Zusammenhang
stehenden Verhaltens.